Eintauchen in die Atmosphäre einer südlichen Metropole
Wenn man den Namen Athen hört, denkt man wahrscheinlich an den Geschichtsunterricht und die Kriege zwischen Athen und Sparta. Einigen kommen die wunderschönen Gefäße, die weltberühmten Philosophen oder die vielen außergewöhnlichen Mythen und Sagen in den Sinn. Doch ganz anders ist es, wenn man diese Stadt mit eigenen Augen, Ohren, der Nase und anderen Sinnesorganen wahrnimmt.
Der Flug von Berlin bis nach Athen dauerte ungefähr zwei Stunden, und als wir über dem griechischen Archipel flogen, konnten wir die unglaublich schöne Landschaft, Berge, Inseln und die Stadt des Sokrates betrachten. Was für mich unerwartet war: man konnte den wichtigsten Hügel der Stadt, die zentral gelegene Akropolis, aus dem Flugzeug sehen. Als die Maschine landete, wehte mir der erfrischende Wind ins Gesicht und spielte mit meinen Haaren. Schon vom Flughafen sah man die Berge und fühlte das angenehme Mittelmeerklima.
In der griechischen Hauptstadt wurde ich sehr herzlich von meiner Gastfamilie empfangen und bekam leckere Gerichte, darunter Moussakas und das klassische Nationalgericht dieses Landes, den Salat. Was mir besonders gefallen hat, sind die Oliven, die im Vergleich zu den bei uns meist verkauften Kerne haben und sehr aromatisch sind. Am Abend desselben Tages sind wir alle, also die Deutschen und unsere neuen griechischen Freunde auf einen Spaziergang zum Hügel in der Nähe von der Akropolis aufgebrochen, wo sich eine sehr schöne Aussicht über der Stadt eröffnete. Am selben Abend waren wir noch in einem kleinen Restaurant, wo ich Gyros probiert habe. Diese sind mit dem Döner vergleichbar und für mich sogar bei weitem besser. Was zudem von Berlin sehr stark zu unterscheiden ist, ist die Architektur. Doch nicht nur die klassischen Tempel der alten Griechen, die mit ihrer Schönheit und einfachen Genialität faszinieren, sondern auch die gewöhnlichen Häuser der Bevölkerung sehen ganz anders als in Deutschland aus. Obwohl die antiken Tempel auf der Akropolis und in Griechenland überhaupt vor mehreren Jahrtausenden erbaut wurden, sind und bleiben sie ein Anziehungspunkt für Architekten, Wissenschaftler und Künstler, aber natürlich auch für einfache Touristen weltweit. Insgesamt ist die Stadt hügelig, nicht hoch gebaut und die meisten Häuser sind in helle Farben gefärbt, was den Zweck hat, dass die Wände nicht so stark erhitzt werden und somit es im Inneren angenehm ist. Es gibt viele Balkone und die meisten Fenster sind mit herabhängenden Jalousien verdeckt.
Im Großen und Ganzen wirkt Athen im Vergleich zu anderen Städten Mitteleuropas chaotischer und lauter, es gibt sehr viele Motorräder auf den Straßen und es ist immer viel los. Musik, lachende Menschen, die sehr viel Zeit in Cafés, Restaurants und Bars auch nachts verbringen und sehr viele streunende Katzen in dieser großen Stadt. Vieles lässt sich nicht vollkommen beschreiben, da man nur dann, wenn man selber diese lebendige Stadt erlebt und in ihre Atmosphäre von den Zehen bis zur Kopfspitze eintaucht, einen vollständigen Eindruck ihrer Kultur, Architektur und Mentalität bekommt.
Wie baut und wohnt man in Athen?
Am ersten Tag des Programms haben wir zunächst eine schöne, interessante Geschichte zum Thema Haus und Wohnen gehört und darüber diskutiert. Dann haben wir uns über unsere jeweiligen Gastwohnungen unterhalten und wie wir sie so finden. Im Anschluss daran führten wir einen Theaterworkshop zum Thema Wohnen durch. Der war sehr lustig. Erst haben wir ein paar Aufwärmspiele gespielt, wie zum Beispiel „Tod in einer Minute“, und dann sollten wir uns in Gruppen aufteilen und ein eigenes kurzes Stück zum Thema Wohnen erfinden. Dabei kamen sehr witzige Stücke heraus. Anschließend haben wir in einem kreativen Projekt die Fantasie-Häuser unserer Zukunft gemalt. Ein großer Raum war mit einem riesigen Blatt Papier ausgelegt. Dort hatten wir die Möglichkeit, mit Wasserfarben unsere Traumhäuser zu gestalten, wobei jedes Haus einzigartig war.
Der Stadtspaziergang danach war eine wunderbare Art die Stadt kennen zu lernen und die einzigartige Architektur Athens selber zu erkunden. Er wurde von Schülern gestaltet.
Es gab einem die Zeit, etwas mehr zu erfahren und ein wenig Insider-Wissen auch von den Austauschpartnern zu bekommen, zum Beispiel was sie an den Orten schon alles erlebt hatten. Die Stadt ist wahrlich etwas besonderes, die Straßen sind kein Vergleich zu denen Berlins, da alles deutlich enger und voller ist. Allerdings war das nichts negatives, sondern erweckte den Anschein, dass man hier sich in einer historischen Stadt befindet. Das Highlight des Spaziergangs war die letzte Station, das Olympiastadion – ein bemerkenswerter Ort voller Antike, welcher nicht nur uns sondern auch die Griechen immer wieder neu beeindruckt.
Zusammenfassend kann man sagen, dass dieser Spaziergang eine tolle Gelegenheit war, zu Beginn des Programms einen Eindruck von der Stadt und den Leuten zu bekommen.
Nach einer kleinen Mittagspause fuhren wir mit dem Bus nach Sounio südlich von Athen. Als wir am Fuß des Hügels mit dem Bus ankamen, liefen wir bei angenehm warmer Temperatur einen kleinen Weg hinauf. Als wir dann nach wenigen Minuten oben waren, konnte man schon von weitem große weiße Säulen aus der griechischen Antike sehen. Die Info- und Arbeitsblätter haben einem geholfen die Struktur dieses beeindruckenden Tempels nachzuvollziehen. Von dort oben hatte man auch eine gute Aussicht sowohl über das Land als auch das Meer mit den vielen Inseln, da der Hügel in einer nahezu perfekten Lage am Wasser stand. Nach diesem atemberaubenden Ausblick und der interessanten Geschichte zu solch einem Bauwerk, sind wir als Gruppe noch zu einem Café am unteren Teil des Hügels gegangen. Dort haben wir noch einen entspannten gemeinsamen Nachmittag verbracht. Damit war dieser ereignisreiche Tag leider schon zu Ende.
Zu den antiken Wurzeln von Europa!
Am Morgen des zweiten Tages nahmen wir am griechischen Unterricht teil. Danach fuhren wir zur Akropolis. Das war sehr schön und interessant; auch wenn es an diesem Tag sehr heiß war und die Warteschlange zum Akropolis lang war, hat es sich trotzdem sehr gelohnt und war sehr spannend. Der Ausblick von der Akropolis auf Athen war echt toll, denn man hatte eine gute Aussicht auf die Stadt. Nach dem Besuch der Akropolis haben wir das Akropolis-Museum besucht.
Im überdachten Eingangsbereich sieht man direkt die darunterliegende Ausgrabungsstelle, die man durch Glasscheiben betrachten kann. Das Gebäude hat an der Außenfront eine besondere Glaskonstruktion, die ästhetisch aussieht und aufgrund der Wärmeisolation für eine hohe Energieeffizienz sorgt. Wenn man dann im Museum angekommen ist, sieht man die Entwicklung der Akropolis in den verschiedenen Etappen der Zeit. In der ersten Etage, haben wir einiges über die Bemalung und Techniken der Statuen erfahren. Im obersten Geschoss sieht man die Friese der Akropolis, deren Originale teilweise in Großbritannien liegen und durch Abdrücke ersetzt sind. Vom Museum aus hat man die Akropolis im Blick, die etwas höher liegt.
Wir haben auch eine Führung durch das Museum bekommen. Ich finde, dass der Ausflug zur Akropolis und zum Akropolis-Museum einer der besten Ausflüge des ganzen Programms war.
In der freien Zeit in Athen sind die wenigsten Zuhause geblieben. Wir sind abends rausgegangen und haben z.B. einen Aussichtspunkt besucht, von dem man über die Stadt blicken kann. Auch sind viele ins Zentrum gegangen und haben sich dort umgesehen.
Moderne ökologische Architektur in Athen
Der futuristische Gebäudekomplex der Stavros-Niarchos-Stiftung ist definitiv einen Besuch Wert. Wir waren am dritten Tag dort. Das Gebäude ist auf der einen Seite mit einem Park verbunden, der hinunter in die Stadt führt. Vom Dach des Gebäudes hat man einen wunderschönen Ausblick auf ganz Athen. Ein künstlicher Fluss durchzieht das Gelände. Wenn man reinkommt, spürt man direkt eine angenehme Kühle im luftigen Gebäude. Im rechten Flügel ist die Staatsbibliothek, in der auch Schüler*innen die Möglichkeit haben, Bücher auszuleihen oder in einem Studio Tonaufnahmen zu machen, also Musik oder einen Podcast aufzunehmen. Im rechten Gebäudekomplex ist die Staatsoper mit mehreren sehr schönen Nebenbühnen. Ein anderer Schüler hatte eine andere Meinung: Der Besuch des grünen Gebäudekomplexes der Stavros-Niarchos-Stiftung hat eindrucksvoll gezeigt, dass manche Privatpersonen zu viel Macht haben. Dass eine private Stiftung eine sehr wichtige Bibliothek sowie die Staatsoper finanziert, zeigt das Ungleichgewicht zwischen Staat und Privatpersonen. Zudem fügt sich dieser Gebäudekomplex gar nicht in das Stadtbild von Athen ein. Die Führung, bei der alles schöngeredet wurde, war als solche zwar gut, hat es aber nicht besser gemacht.
Danach haben wir das Gebäudes der Firma Webhelp besucht. Das Gebäude stach mit seiner modernen Bauweise zwischen den anderen Häusern hervor. Es wurde durch eine besondere Bauart und verschiedene energiesparende Elemente sehr auf Umweltfreundlichkeit geachtet. Es gab zum Beispiel einen kleine Wasserfall und ein Wasserbecken neben dem Eingang das für die Kühlung des Bereiches sorgte. Bei der Führung wurde uns das Innere gezeigt, in dem es für die dort Arbeitenden viele Freizeitangebote gab. Es gab unter anderem ein Spielzimmer mit vielen Videospielen und ein Fitnessstudio. Die Führung endete auf dem Dach, von dem man die Akropolis sehen konnte. Am Ende gab es sogar noch Kuchen und Getränke.
Am dritten Abend haben sich alle griechischen und deutschen Schüler und manche griechischen Eltern in einer Taverne getroffen, um Abendessen zu essen. Es gab sehr leckeres Essen, man hat die griechische Restaurantkultur kennengelernt. Es war viel Zeit zum Austausch mit den Griechen. Die Eltern konnten zwar nicht perfekt Englisch, die Austauschpartner haben jedoch sehr gut übersetzt. Es war ein sehr lustiger Abend, an dem man sich gut entspannen konnte.
Die Griechen setzen auf Ökologie und Nachhaltigkeit
Energieeffizienz und Ökologie stand am vierten Tag des Programms im Mittelpunkt. Gemeinsam mit unseren Austauschpartnern und der Schulleiterin erkundeten wir dieses wichtige Thema in einem Workshop. Zunächst lernten wir verschiedene Instrumente zur Messung der Energieeffizienz kennen, wie Luxmeter und spezielle Laser-Thermometer. Anschließend untersuchten wir mithilfe dieser Geräte zwei Klassenräume und stellten an einigen Stellen Probleme in Bezug auf die Energieeffizienz fest. Insgesamt überzeugt die Athener Schule aber durch ihr hohes Energiebewusstsein und das angenehme Lernklima. Fazit: Der Workshop war ein voller Erfolg und sensibilisierte uns für nachhaltige Entwicklung im Schulalltag. Er verdeutlichte zudem die unterschiedlichen Ansätze zur Energieeinsparung in Griechenland und Deutschland.
Der Themenkomplex Ökologie spielte auch am Nachmittag eine Rolle. Wir unternahmen nämlich eine Wanderung über den Berg Hymmetos, die grüne Lunge von Athen. Die Wanderung war sehr schön. Die Strecke ging auf den Berg mit vielen Blumen und guter Aussicht auf Athen. Es war sehr warm, aber, weil Wind wehte, nicht zu heiß zum Wandern. Auf dem Berg steht eine Kirche, und Katzen haben wir auch gesehen. Außerdem waren überall Schildkröten sowie ein Schildkrötenteich.
Nach einem Waldbrand vor mehreren Jahren haben Griechen und Deutsche zusammen auf dem Berg wieder Bäume gepflanzt, sodass der Berg jetzt wieder natürlich aussieht.
Erkundung einer antiken Metropole – Korinth
Eines meiner persönlichen Highlights des Austausches war die Besichtigung Korinths am vorletzten Tag. Am Anfang des Tages trafen wir uns alle, um gemeinsam mit dem Bus zur antiken Stadt Korinth zu fahren. Nach einer entspannten Busfahrt, auf welcher wir ein interessantes Video über die Stadt sahen, kamen wir an. Als erstes fielen mir die vielen Überbleibsel von Tempeln und Häusern auf. Dank des Videos wussten wir, dass Korinth einmal eine der bedeutendsten Städte Griechenlands war und hier viel Handel betrieben wurde. Ich erfuhr zudem, dass viele Korinther damals durch Zölle und Handwerk reich wurden. Bereits damals gab es eine beträchtliche Umweltverschmutzung. Innerhalb der Stadt war alles exzellent ausgeschildert. Wir schauten uns die beeindruckende Stadt etwa eine Dreiviertelstunde an und machten anschließend noch ein lustiges Abschlussfoto. Zum Abschluss fuhren wir noch auf einen nahe gelegenen Berg mit einer Burg, die im Kriegsfall als Zufluchtsort für die Korinther diente. Von hier aus hatte man einen fabelhaften Ausblick über die ganze Stadt und eine weite Umgebung. Wir erfuhren lustige Geschichten von den griechischen Austauschschülern und bestaunten die Landschaft. Alles in allem kann man sagen, dass ich diesen Tag nicht so schnell vergessen werde und ich an diesem Tag viel Spaß hatte und Neues gelernt habe.
Griechische Partystimmung
Der letzte richtige Tag des Programms war bis auf die abends stattfindende Abschiedsparty frei, was wir gemeinsam mit den Gastfamilien genossen haben. Ich persönlich habe mit meiner Gastfamilie die Insel Ägina, die für ihre Pistazien bekannt ist, besucht. Dort haben wir uns Häuser von einem berühmten Architekten angeguckt, jedoch auch eins, welches so gebaut wurde, dass es keine spezielle Heizung oder Kühlung benötigt. Auf der Insel waren wir auch am Strand.
Abends gab es in einem Raum der griechischen Schule am Abend eine Abschiedsparty mit allen Griechen und Deutschen, die am Programm teilgenommen haben. Es gab ein großes Buffet mit viel Essen und Getränken. Am Anfang der Party haben ein paar Griechen auf der Bühne gesungen und Gitarre gespielt. Danach gab es laute Musik, zu der manche getanzt haben. Viele Leute haben sich auch auf dem Schulhof unterhalten. Am Ende der Abschiedsparty wurde traditionelle griechische Musik abgespielt und die Griechen haben schwierige traditionelle Tänze getanzt. Bei den leichteren Tänzen haben auch ein paar von den deutschen Schülern mit getanzt. Ungefähr um 22 Uhr gingen alle nach Hause, da wir am nächsten Tag schon früh aufstehen mussten.
Der Abschied fiel schwer
Zur Heimkehr trafen wir uns frühmorgens um 5:30 Uhr am Reisebus und fuhren dann gemeinsam zum Flughafen. Dort fand dann die letzte Verabschiedung statt, woraufhin die Deutschen ihre Austauschpartner hinter sich lassen mussten und zum Check-In gingen. Im Flugzeug wurden wir von der Airline mit Kuchen und Getränken versorgt, was viele sehr schön fanden. Nachdem einige geschlafen oder sich anderweitig beschäftigt haben, sind wir gut wieder in Berlin angekommen.
Linus Schneeberg, Finn Kirschning, Nils Brenner, Yacine Elias Siouani, Emil Lehnert, Leo Daniel Lopez Rodriguez, Luuk Moritz Büttner, Georg Ambrasat, Nike Krafft, Julian Pietsch, Emma Joelle Heuer, Patricia Grozea, Veronika Kolomyytseva, Daniel Martin, Isabelle Hennig