Theater

Woy­zeck am Hein­rich-Hertz-Gym­na­si­um (März 2019) 

Hät­te er mal doch in die Erb­sen gesto­chen. So kam es zum Mord, auf offe­ner Büh­ne, in unse­rer Aula! Und Marie muss­te dran glauben.

Aber so steht nun mal im Dra­men-Frag­ment von Georg Büch­ner geschrie­ben. Die Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Thea­ter-AG lie­fer­ten eine beein­dru­cken­de Vor­stel­lung und man muss sich fra­gen, was kön­nen unse­re Schü­ler eigent­lich nicht? Trotz gut lau­fen­der Gene­ral­pro­be leg­ten sie bei der Vor­stel­lung noch­mal eine Schip­pe drauf. Allen Akteu­ren gelang es per­fekt in ihre jewei­li­gen Rol­len zu schlüp­fen. Unglaub­lich auch, dass hier Schü­le­rIn­nen der 6. bis zur 12. Klas­se gemein­sam auf­tra­ten. Auch die „Klei­nen” konn­ten in ihren Erwach­se­nen­rol­len über­zeu­gen. Der ewig gehetz­te Woy­zeck, ali­as Fabi­an Her­tel wur­de plan­mä­ßig nach der Halb­zeit von Lana Loh abge­löst. Die bei­den waren so gut ein­ge­spielt, dass der Wech­sel nicht wirk­lich zu bemer­ken war. Paul Sie­wert lern­te schnell mal über Nacht die Rol­le des Haupt­man­nes, da die Ori­gi­nal­be­set­zung erkrankt war. Zu mer­ken war dies nicht. So konn­te er eben­so läs­sig auch den Nar­ren und den Einer zele­brie­ren. Ceci­lia Mil­ler spiel­te als jüngs­te im Team auch die Rol­le der ältes­ten, näm­lich die Groß­mutter, aber auch den Aus­ru­fer, den Wirt und die 2. Per­son. Die­se Rol­len­wech­sel muss­ten meh­re­re Akteu­re bewäl­ti­gen, so z.B. Pia Geiß­ler, Anton Kryms­kiy, Sime­on Stark und Wil­hel­mi­ne Bren­ner. Auch die­se Cha­rak­ter- und Kos­tüm­wech­sel wur­den von allen mit Bra­vour gemeis­tert. Wil­hel­mi­ne und Alex­an­dra Ditt­mar zeig­ten, dass Mäd­chen eben doch die hüb­sche­ren Män­ner sind, bril­lier­ten sie doch selbst­be­wusst und schlag­kräf­tig als Unter­of­fi­zier und Tam­bour­ma­jor. Isa­bel­la Wol­barth zeig­te ein­druck­voll ihre Zer­ris­sen­heit zwi­schen ihren Gefüh­len zu Woy­zeck und ihrem Kind einer­seits und den Ver­spre­chun­gen und Avan­cen des Tam­bour­ma­jors. Eric Kir­stein bewies sein Talent in der Rol­le des Dok­tors eben­so wie Jose­phi­ne Mil­ler in der Rol­le des And­res. Die Sze­nen in der Knei­pe belus­tig­ten das Publi­kum, spiel­ten die Schü­ler die Trun­ken­bol­de doch der­art glaub­haft. So gab es in der inge­samt über­aus gelun­ge­nen Auf­füh­rung noch ande­re Ein­la­ge, wie z. B. das Ein­sei­fen des Haupt­man­nes durch Woy­zeck. Aber auch die erns­ten Sze­nen, die ja dem Dama ihren Cha­rak­ter ver­lei­hen wur­den berüh­rend dargeboten.

Ein her(t)zliches DAn­ke­schön gilt natür­lich auch der AG-Lei­te­rin Nadi­ne Hoff­mann und dem Tech­ni­ker hin­ter der Büh­ne Karl Prokop.

Wir sind gespannt auf das nächs­te Stück.

Peter Krei­ßig