Rigaer Strasse 80

Wäh­rend der NS-Dik­ta­tur wur­den Mil­lio­nen von Jüd:innen bzw. Per­so­nen, die laut der Ras­sen­theo­rie die­ser Grup­pe ange­hör­ten, grau­sam ermor­det. Unter ihnen befan­den sich auch Jen­ni Bukof­zer und deren Mann Samu­el sowie die gemein­sa­me Toch­ter Lui­se, ihr Mann Leo Ben­dit und deren Sohn Aaron. Um ihrer zu geden­ken, hat die AG Schu­le ohne Ras­sis­mus gemein­sam mit der Klas­se 7–1 unter der Lei­tung von Frau Kuman­off gemein­sam mit Frau Jan­ke, einer Ange­hö­ri­gen der Fami­lie, Stol­per­stei­ne vor ihrem Wohn­haus in der Riga­er Stra­ße 80 verlegt.

Zuvor hat­te es eine klei­ne Zere­mo­nie in unse­rer Aula gege­ben. Unter­stützt von ver­schie­de­nen musi­ka­li­schen Bei­trä­gen wur­den die Fami­li­en­mit­glie­der kurz vor­ge­stellt. Beson­ders emo­tio­nal war der Rede­bei­trag von Frau Jan­ke, die durch Recher­che in ihrer eige­nen Fami­lie auf das Schick­sal der Bukof­zers und Ben­dits auf­merk­sam gewor­den war sowie die anschlie­ßen­de Schwei­ge­mi­nu­te. Durch das Pro­jekt wur­de uns Schüler:innen ein­mal mehr bewusst, wel­che Grau­sam­keit zur Zeit des NS-Regimes herrsch­te. Denn auch wenn im Geschichts­un­ter­richt die­se The­ma­tik aus­führ­lich behan­delt wur­de, so ist es doch ein Unter­schied, wenn man das Foto einer Fami­lie, ihre Namen und ihre Lebens­ge­schich­te erfährt. Wir dan­ken des­halb Frau Jan­ke und Frau Schmitz beson­ders dafür, die­se Erfah­rung gemacht haben zu dürfen.

Stolperstein vor Rigaer 80

Nach­dem wir uns mit dem Buch „Damals war es Fried­rich” von Hans Peter Rich­ter beschäf­tigt haben, plan­ten wir einen Stol­per­stein zu ver­le­gen. In dem Buch geht es um das Leben eines jüdi­schen Jun­gen wäh­rend des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Ein Stol­per­stein wird für die Opfer des Natio­nal­so­zia­lis­mus gelegt. Die­se Form der Ehrung wur­de vom Künst­ler Gun­ter Dem­nig erfun­den. Das Lesen des Stei­nes erfor­dert eine sym­bo­li­sche Ver­beu­gung vor den Opfern. Wir haben Frau Jahn­ke getrof­fen, die vor kur­zem erst erfah­ren hat, in wel­chem Aus­maß ihre Fami­lie ver­trie­ben und umge­bracht wor­den ist und nun für fünf Ange­hö­ri­ge jeweils einen Stol­per­stein in der Riga­er Stra­ße 80 ver­le­gen las­sen möch­te. Wir haben als Klas­se beschlos­sen die­sen Stol­per­stein zu finan­zie­ren. Im Juni 2013 wird es eine klei­ne Zere­mo­nie geben und anschlie­ßend wird Herr Dem­nig die Stei­ne ver­le­gen. Die Bil­der zei­gen Frau Jan­ke als Ange­hö­ri­ge und Frau Schmitz vom Ver­ein Stolpersteine.

Klas­se 7–1