Bei unserem diesjährigen 11. Projekttag „Schule ohne Rassismus” begaben wir uns auf die Spuren der Kolonialzeit.
In der Schule erfuhren einige Schüler:nnen Näheres über die deutsche Kolonialgeschichte. Bei Elia von Rosenberg und Dylan Lambany aus dem 12. Jahrgang konnte man zum Beispiel lernen, was eigentlich die Aufklärung mit der Kolonialzeit zu tun hat. Währenddessen warfen die Referent:innen der „Initiative Perspektivwechsel” mit den Teilnehmer:nnen ihres Workshops einen Blick auf Widerstandsbewegungen gegen die Kolonisator:innen in Kamerun.
Doch neben historischen Grundlagen stellten wir uns vor allem die Frage, wo uns der Kolonialismus heute noch betrifft. Welche Spuren finden wir in unserer direkten Umgebung?
So erkundeten einige Schüler:nnen trotz eisiger Temperaturen koloniale Spuren im Rahmen von (post-)kolonialen Stadtspaziergängen im Rigaer Kiez und im „Afrikanischen Viertel” im Wedding. Unsere Fremdsprachenassistentin Shona begab sich mit ihrer Gruppe auf eine virtuelle Spurensuche in ihrem Heimatland Großbritannien.
Mit der Rückgabe kolonialer Kulturgüter beschäftigen sich nicht nur Sumru Tocuoglu und Tenzin-Lham Gelegjamts (12. Jahrgang) in ihrem Workshop, sondern auch die beiden Gruppen, die im Humboldt-Forum die koloniale Herkunft der dort gezeigten Objekte diskutierten.
Auch in der Schule ging es aktiv zu: Bei unseren Referendarinnen Frau Barth und Frau Miersch begab sich eine Gruppe junger Detektiv:innen auf ein Escape-Abenteuer und lernte dabei einiges über diskriminierende Sprache. In der Aula spielte eine Gruppe unter der Anleitung von Katha Dendl, Leo Kant und Fridtjof Landgraf (11. Jahrgang) Szenen zum Thema Vorurteile. Theater wurde auch im Maxim-Gorki-Theater gespielt: Einige Schüler*innen sahen im Vorfeld des Projekttags gemeinsam das Stück „Berlin Oranienplatz“. Im Anschluss spielten sie bei einem Theaterworkshop selbst Szenen aus dem Stück.
Für die Schüler:innen und Lehrkräfte war der Projekttag „Schule ohne Rassismus” ein besonderes Erlebnis. In- und außerhalb der Schule wurde erkundet, Neues gelernt, gespielt, in Frage gestellt, diskutiert, gestritten. Wir sind mit Menschen in Kontakt gekommen, die wir sonst nicht getroffen hätten und sind den Spuren der Kolonialzeit in unserem Alltag ein Stück näher gekommen.
Ein riesiges Dankeschön geht an die Schüler:innen, die sich bei dem Projekttag eingebracht und tolle Workshops angeboten haben: Lennart Lenz (10–2), Darian Tratar (10–2), Michalina Dengusiak (10–2), Leo Kant (11), Fridtjof Landgraf (11), Katha Dendl (11), Farid Howaijeh (11), Marlene Hofmann (11), Konrad Lorenz (11), Tenzin-Lham Gelegjamts (11), Sumru Tocuoglu (11), Alex Ditmar (11), Bela Brunner (11), Marie Wolter (12), Huong Nguyen (12), Elia von Rosenberg (12), Dylan Lambany (12).
Carla Kiwit