Decolonize!
 – ein Rückblick auf den SoR-Tag 2023

SoR 2023_Beitragsbild

Bei unse­rem dies­jäh­ri­gen 11. Pro­jekt­tag „Schu­le ohne Ras­sis­mus” bega­ben wir uns auf die Spu­ren der Kolo­ni­al­zeit. 

In der Schu­le erfuh­ren eini­ge Schüler:nnen Nähe­res über die deut­sche Kolo­ni­al­ge­schich­te. Bei Elia von Rosen­berg und Dylan Lam­ba­ny aus dem 12. Jahr­gang konn­te man zum Bei­spiel ler­nen, was eigent­lich die Auf­klä­rung mit der Kolo­ni­al­zeit zu tun hat. Wäh­rend­des­sen war­fen die Referent:innen der „Initia­ti­ve Per­spek­tiv­wech­sel” mit den Teilnehmer:nnen ihres Work­shops einen Blick auf Wider­stands­be­we­gun­gen gegen die Kolonisator:innen in Kamerun.

Doch neben his­to­ri­schen Grund­la­gen stell­ten wir uns vor allem die Fra­ge, wo uns der Kolo­nia­lis­mus heu­te noch betrifft. Wel­che Spu­ren fin­den wir in unse­rer direk­ten Umgebung?

So erkun­de­ten eini­ge Schüler:nnen trotz eisi­ger Tem­pe­ra­tu­ren kolo­nia­le Spu­ren im Rah­men von (post-)kolonialen Stadt­spa­zier­gän­gen im Riga­er Kiez und im „Afri­ka­ni­schen Vier­tel” im Wed­ding. Unse­re Fremd­spra­chen­as­sis­ten­tin Sho­na begab sich mit ihrer Grup­pe auf eine vir­tu­el­le Spu­ren­su­che in ihrem Hei­mat­land Großbritannien.

Mit der Rück­ga­be kolo­nia­ler Kul­tur­gü­ter beschäf­ti­gen sich nicht nur Sum­ru Tocuo­g­lu und Ten­zin-Lham Geleg­j­amts (12. Jahr­gang) in ihrem Work­shop, son­dern auch die bei­den Grup­pen, die im Hum­boldt-Forum die kolo­nia­le Her­kunft der dort gezeig­ten Objek­te diskutierten.

Auch in der Schu­le ging es aktiv zu: Bei unse­ren Refe­ren­da­rin­nen Frau Barth und Frau Miersch begab sich eine Grup­pe jun­ger Detektiv:innen auf ein Escape-Aben­teu­er und lern­te dabei eini­ges über dis­kri­mi­nie­ren­de Spra­che. In der Aula spiel­te eine Grup­pe unter der Anlei­tung von Katha Dendl, Leo Kant und Fri­dt­jof Land­graf (11. Jahr­gang) Sze­nen zum The­ma Vor­ur­tei­le. Thea­ter wur­de auch im Maxim-Gor­ki-Thea­ter gespielt: Eini­ge Schüler*innen sahen im Vor­feld des Pro­jekt­tags gemein­sam das Stück „Ber­lin Ora­ni­en­platz“. Im Anschluss spiel­ten sie bei einem Thea­ter­work­shop selbst Sze­nen aus dem Stück.

Für die Schüler:innen und Lehr­kräf­te war der Pro­jekt­tag „Schu­le ohne Ras­sis­mus” ein beson­de­res Erleb­nis. In- und außer­halb der Schu­le wur­de erkun­det, Neu­es gelernt, gespielt, in Fra­ge gestellt, dis­ku­tiert, gestrit­ten. Wir sind mit Men­schen in Kon­takt gekom­men, die wir sonst nicht getrof­fen hät­ten und sind den Spu­ren der Kolo­ni­al­zeit in unse­rem All­tag ein Stück näher gekommen.


Ein rie­si­ges Dan­ke­schön geht an die Schüler:innen, die sich bei dem Pro­jekt­tag ein­ge­bracht und tol­le Work­shops ange­bo­ten haben: Lenn­art Lenz (10–2), Dari­an Tra­tar (10–2), Mich­ali­na Den­gu­s­i­ak (10–2), Leo Kant (11), Fri­dt­jof Land­graf (11), Katha Dendl (11), Farid Howai­jeh (11), Mar­le­ne Hof­mann (11), Kon­rad Lorenz (11), Ten­zin-Lham Geleg­j­amts (11), Sum­ru Tocuo­g­lu (11), Alex Dit­mar (11), Bela Brun­ner (11), Marie Wol­ter (12), Huong Nguy­en (12), Elia von Rosen­berg (12), Dylan Lam­ba­ny (12).

Car­la Kiwit