Ein neues Schuljahr hat begonnen und auch dieses Jahr sind wir bei denkmal aktiv dabei:
Außen hui – Innen pfui? Wohnungsbau der Industrialisierung (Mietskasernen im Samariterviertel)
Wir beschäftigen uns diesmal mit den Wohnungsbauten im Samariterviertel in der direkten Umgebung unserer Schule. Unterschiedliche Denkmale, die wir näher untersuchen werden, sind Bauten in der Bänschstraße, Dolziger Straße, Schreinerstraße und Samariterstraße.
Bis zum 19. Jahrhundert war das Gebiet des heutigen Samariterviertels ländlich geprägt. Im Zuge der Industrialisierung dehnte sich die Stralauer Vorstadt, zu der auch das Gebiet des Samariterviertels gehörte, nach und nach in Richtung Osten aus. Es entstanden Fabriken, wie z.B. Textil‑, Maschinen- und Lebensmittelfabriken (Fleischfabriken) und Wohnbauten für die Arbeiter:innen. Treibende Kraft für die Entwicklung des Samariterviertels war vor allem der dort ansässige Zentral- Vieh- und Schlachthof. Nachweisen kann man dies über die damalige Bevölkerungs- und Dienstleistungsstruktur. So lebten vor allem Arbeiter und Händler des Schlachthofgeländes dort. Außerdem befanden sich verschiedene Gewerbe rund um die Tier- und Fleischverarbeitung, wie z.B. Darmhändler, Maßschneiderei für Fleischerkleidung, Kühl- und Fleischermaschinen. Viehhändler und Engrosschlächter hatten sich die Baugrundstücke gesichert und Mietshäuser gebaut. Bewohnt wurden sie von den kleinen „Krautern“ und einfachen Schlächtern. Das Erscheinungsbild einiger Fassaden spricht allerdings eine andere Sprache: nicht einfach, sondern opulent und reich verziert. Geschmückte und differenzierte Fassaden im historischen Stil für einfache Arbeiter – Wie passt das zusammen? Wie waren die Lebensbedingungen in den Mietskasernen? War es nur von Außen ein schöner Schein, der die inneren Verhältnisse überdeckte?
Im Folgenden dokumentieren wir unsere einzelnen Stationen des Arbeitsprozesses. Mit Klick auf die Bilder gelangt man zu weiteren Eindrücken der jeweiligen Aktionen.
Projektauftakt am 8. September 2021
An einem ganzen Tag widmeten wir uns dem Thema Denkmale, Denkmalschutz und Denkmalpflege. Unterstützt wurden wir von Frau Heike Pieper von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die uns in einem Vortrag erklärte, was ein Denkmal ausmacht und welche Konsequenzen damit verbunden sind. In einem anschließenden Rundgang versuchten wir die Denkmale anhand der zuvor erarbeiteten Kriterien im Kiez zu identifizieren, was gar nicht so einfach war, denn nur ein Gebäude verfügt über eine entsprechende Kennzeichnung und besonders aufwändig gestaltete Fassaden ist kein allgemeingültiges Merkmal eines Denkmals. Weitere Fragen, die wir im Laufe des Projekts beantworten wollen, sammelten wir in einem Padlet.
Museumsbesuch Dunckerstraße 77: Zimmermeister Brunzel baut ein Mietshaus
Besuch Märkisches Museum
Am 6. Dezember 2021 waren wir im Märkischen Museum, um etwas über die Stadtentwicklung Berlins zu lernen. Dort bekamen wir eine Führung von Frau Willhelm, die uns viele spannende Dinge über die Geschichte Berlins erzählte. Wusstet ihr z.B., dass früher nur 2500 Menschen in Berlin gelebt haben oder dass Berlin früher eine Festungsstadt war? Das und vieles mehr haben wir über die Stadtentwicklung Berlins gelernt. Ich fand den Ausflug in das Märkische Museum sehr spannend, da wir auf eine andere Weise als vor einem Buch zu sitzen, mehr über unsere Stadt Berlin gelernt haben. Außerdem ist es auch sehr wichtig und interessant, etwas über seine eigene Stadt zu lernen. Ben, 7–1
Praktische Ergebnisse des Kunstunterrichts