Mit dem Schuljahresabschluss steht auch das denkmal aktiv-Projektergebnis fest. Stolz präsentieren wir eine digitale Rallye durch das Nikolaiviertel. Scannt den Code und probiert sie aus. Wir wünschen viel Spaß dabei.
Die einzelnen Etappen des Projekts werden im Folgenden beschrieben.
Das neue denkmal aktiv-Projektjahr mit dem Titel „Das Nikolaiviertel als Berlins historische Mitte – spurlos verschwunden?” hat begonnen.
Diesmal zieht es uns in dieses Areal unweit des Roten Rathauses mit vielen verschiedenen Denkmalen. Dazu werden alle Spuren verfolgt. Was wir alles erleben und herausfinden, könnt ihr hier nachvollziehen.
denkmal aktiv – Ein Unterrichtsbesuch
Am 4.10.2022 besuchte uns Frau Pieper von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Sie führte die Klasse in das Thema Denkmale ein und erzählte etwas über das Nikolaiviertel. Des Weiteren erklärte Frau Pieper, welche Denkmalarten es gibt, und ließ uns berechnen, wie viele Denkmale es in Berlin gibt. Es sind ganze 21712! Eines davon ist zum Beispiel das Heinrich-Hertz-Gymnasium. Das Denkmal „Nikolaiviertel“ wird die Klasse 7–3 das ganze Schuljahr über begleiten.
Leo R., 7–3
Erste Erkundung im Nikolaiviertel
Im Rahmen unseres Projektes „Denkmal aktiv“ fuhren wir, die Klasse 7–3, zusammen mit Frau Bierbüße und Frau Kallies am 13.10.2022 mit der U5 von der Samariterstraße zum Roten Rathaus. Nach einer kleinen Einführung und einem Rundgang um das historische Gelände, versammelten wir uns direkt vor der Nikolaikirche. In den nächsten 50 Minuten durften wir uns frei im Nikolaiviertel bewegen.
Dabei bestaunten wir spannende Gebäude, z.B. „Das Knoblauchhaus“. Außerdem entdeckten wir alte Laternen und Schriftzüge, Steintafeln an der Nikolaikirche, eine mächtige Reiterstatue und Löwenköpfe an Treppenaufgängen nahe der Spree. Um alles zu dokumentieren, machten wir Unmengen an Fotos. Nun wollen wir uns mit aufgekommenen Fragen beschäftigen und versuchen diese zu beantworten.
Emil Strehle Klasse 7–3
Besuch im Märkischen Museum
Am 1.12.2022 erkundeten wir mit unserer Lehrerin Frau Bierbüße das Märkische Museum in Berlin-Mitte.
Mit einer Museumsführerin und vielen anschaulichen Modellen und Relikten entdeckten wir nach und nach die Geschichte Berlins bis zum 20. Jahrhundert.
Zuerst konnten wir einen Blick auf das wohl größte Ausstellungsstück des Museums werfen: Die alte (und gerissene) Glocke des Berliner Doms. Aufgrund ihrer Größe wurde sogar ein Teil der Museumswand eingerissen, um sie hereinzuschaffen.
Danach schauten wir uns die Entwicklung Berlins an sowie deren Gründung, wobei wir das Originaldokument der Ersterwähnung von Berlin von 1237, welches auf Ziegenhaut geschrieben wurde, und ein altes Stadtmodell besichtigten. Auf diesem ersten Stadtmodell konnten wir auch schon die Nikolaikirche und die Marienkirche ausmachen.
Etwas später erzählte unsere Führerin uns davon, dass Tulpenzwiebeln in den 1630er Jahren etwa 200-mal teurer waren als Gold!
Später sprachen wir über die Pest und die daraus folgenden Maßnahmen und Verschwörungstheorien (z.B. vergiftete Brunnen). Als wir endlich im Jahr 1685 angekommen waren, begutachteten wir einen Tisch voller Essen, bei dem wir entscheiden mussten ob es aus Deutschland kommt oder von den Hugenotten aus Frankreich mitgebracht wurde.
Bei einem weiteren Modell von Berlin (diesmal von 1756) konnten wir schon viele berühmte Gebäude und Straßen ausmachen. Trotzdem wäre unsere Schule noch weit außerhalb der Stadt gewesen.
Nachdem wir uns das Einzige nach dem 2. Weltkrieg erhaltene Stück des Brandenburger Tors angeschaut hatten, einen Pferdekopf, ging es über Industrialisierung, Revolution und Kanalisation zu Rudolph Virchow, einem Arzt und Politiker des 19. Jahrhunderts.
Zum Schluss schauten wir uns noch einen kompletten Frisiersalon von 1900 an, den der Kaiser sogar mit auf Reise nahm. Dann verabschiedeten wir uns vor dem Museum und gingen unserer Wege.
Sophia T., 7–3
Exkursion in die Nikolaikirche
Am 6.12.2022 unternahm die Klasse 7.3 vom Heinrich-Hertz Gymnasium im Rahmen des Projektes denkmal aktiv eine Exkursion in die Nikolaikirche. Zum Anfang sollten wir in zweier bis vierer Gruppen die Nikolaikirche mit mittelalterlichen Maßen, wie z.B Elle, Fuß, Schritt, Körperlänge usw., ausmessen.
Nachdem wir die Nikolaikirche ausgemessen hatten, wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt. In den Gruppen wurde uns erklärt, wie aus der romanischen Nikolaikirche die uns heute bekannte gotische Nikolaikirche wurde.
Danach ging es an die kreative Arbeit: wir zeichneten Gegenstände aus der Nikolaikirche ab oder formten sie aus Ton nach. Andere schrieben Gedichte inspiriert durch den besonderen Ort.
Am Ende unserer Exkursion durften wir die getöpferten, aufgeschriebenen und gezeichneten Gegenstände (z.B. Taufbecken, Orgel usw.) als Andenken mitnehmen.
Johannes, 7–3
Linolschnitt Gotische Fenster
Unter der Leitung unseres Praxissemesterstudenten Max Hannes beschäftigten sich die Schüler:innen mit dem gotischen Kirchenbau. Besonderes Augenmerk galt der Gestaltung der Fenster, die bei Sakralbauten unterschiedlich ausfallen können. Während das sogenannte Maßwerk der Fenster der Nikolaikirche insgesamt schlicht ausgearbeitet ist, finden sich sehr filigrane Beispiele an Hoch- und Spätgotischen Kirchenbauten.
Nach einem Vergleich der verschiedenen Maßwerkformen wurde es kreativ und praktisch. Die Schüler:innen entwickelten eigene gotische Fenster und setzten diese als Linolschnittdruck um. Dafür mussten erst die eigenen Ideen auf eine Linolschnittplatte übertragen und die weiß bleibenden Flächen im nächsten Schritt herausgeschnitten werden. Zuletzt ging es darum einen möglichst gleichmäßigen und intensiv schwarzen Druck herzustellen.
Ein insgesamt spannender Prozess mit vielen tollen Ergebnissen bereichert unser denkmal aktiv-Projekt.
Innerhalb des Projektjahres finden zwei von „denkmal aktiv“ organisierte Treffen mit den Projektteilnehmenden statt. Das erste Treffen ist ein Starttreffen mit den Projektleitenden, welches im September in Bochum erfolgte. Neben Führungen und Workshops stand hier der fachliche Austausch im Vordergrund.
Viel spannender ist für die Teilnehmenden allerdings das Erfahrungsaustauschtreffen, bei dem neben den Projektleitenden auch interessierte Schüler:innnen mitreisen und sich untereinander über ihre Aktionen und Erfahrungen innerhalb des denkmal aktiv-Projekts austauschen können.
Am Donnerstagabend begrüßte uns nicht nur der Frühling in Göttingen, sondern auch das denkmal aktiv-Team zusammen mit dem Leiter des Y‑LAB, dem geisteswissenschaftlichen Schülerlabor der Georg August-Universität Göttingen, Herr Dr. Heß. Die Programmvorstellung und ein erstes gegenseitiges Kennenlernen in der Schülerschaft bildeten den Auftakt zu den abwechslungsreichen kommenden zwei Tagen.
Ab Freitagmorgen trennten sich die Wege der Schüler:innen und der Projektleitenden.
Während die Schüler:innen zuerst Inschriften an Fachwerkhäusern der Göttinger Innenstadt aufspürten und diese deuteten und am Nachmittag eine Hieroglyphen-Schreibwerkstatt absolvierten, erkundeten die Erwachsenen das „Forum Wissen“. Dieses Baudenkmal als Lernort offenbarte eine spannende Ausstellung zum Thema „Wissen ausstellen“ mit den unterschiedlichen Facetten des Forschens und wissenschaftlichen Arbeitens. Ganz innovativ lassen sich die Exponate mit einer eigens dafür gestalteten App erschließen. Nach einer kurzen Stärkung im „Bullerjahn“ beschäftigten sich auch die Projektleitenden mit Inschriften der Stadt und reflektierten den möglichen Einsatz von Inschriften im Unterricht.
Für beide Seiten interessant: Die verschiedenen Ansätze und Erfahrungen der anderen Projektgruppen, das Wiedererkennen verschiedener im Unterricht behandelter Aspekte, wie z.B. die Wasserspeier an der gotischen Kirche St. Jacobi, die historischen Keller und der Karzer (studentisches Gefängnis) und nicht zu vergessen, der anregende und inspirierende Austausch an den Abenden.
Abenteuerlich gestaltete sich die Heimreise. Wegen einer Bombenentschärfung wurde unsere reguläre Zugverbindung gestrichen und das erste Teilstück mit einem SEV ersetzt. Irritierend nur, dass andere Verbindungen ebenso wegen diverser Gründe gestrichen wurden. Ein kurzzeitig defekter Zug und Baustellen auf der Strecke machten die Rückreise nicht einfacher. Aber Berliner ÖPNV-Verkehr-erfahren ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen.
Am Dienstag dem 21.03.2023 liefen wir von der Schule zur U‑Bahn-Station Samariterstraße. Von dort aus fuhren wir bis zum Roten Rathaus. Wir gingen zu unserer ersten Station, dem Neptunbrunnen mit Blick auf die Marienkirche. Dort wurden die Sagen „Der Zinkenbläser”, „Der Baumeister” und „Der fliegende Chorschüler” nacherzählt. Im Anschluss liefen wir zum Roten Rathaus, wo uns die Sage „99 Schafsköpfe” rezitiert wurde. Wir liefen viele verschiedene Stationen für Berliner Sagen ab. Wir beendeten unsere Tour mit der Nikolaikirche, um uns die Sagen „Der Raubüberfall von Morgen”/ „Tetzel in Berlin” anzuhören. Alles in Allem war es eine schöne Exkursion mit vielen verschiedenen, spannenden Sagen.
Claas und Oskar, 7–3
Im Kunstunterricht illustrierten wir die Berliner Sagen im Stil mittelalterlichen Buchseiten.
Neben der Gestaltung der Initiale, dem Anfangsbuchstaben eines Textes oder Absatzes, nutzen wir auch Tinte und Federkiel, um den Eindruck von Authentizität zu erzielen. Eine spannende aber auch gar nicht so einfache Aufgabe. Um so stolzer sind wir auf die Ergebnisse.
Ein wesentlicher Bestandteil des Nikolaiviertels ist die Nikolaikirche. In ihrer Gestaltung lassen sich romanische als auch gotische Elemente ausmachen.
Auch wenn dieser Kirchenbau keine Wasserspeier aufweist, haben die Schülerinnen und Schüler überlegt, wie solche aussehen könnten. Inspiration erhielten Sie von anderen Kirchenbauten mit typischen fantasievollen Wasserspeiern.
Sehr geehrte Damen und Herren,
am heutigen 28.04.2023 begaben wir uns um 11:35 Uhr auf den Weg zur U5, um pünktlich um 12 Uhr beim Ephraim-Palais anzukommen. Dort wurden wir freundlich von Herrn Prof. D. W. Schäche in Empfang genommen, welcher uns über das Nikolaiviertel informierte. Wir erfuhren, dass die Nikolaikirche und das Palais Schwerin die ältesten noch existierenden Gebäude des Viertels sind und dass dieses im 12. Jahrhundert entstanden ist. Des Weiteren erhielten wir detaillierte Informationen über die Ereignisse und Auswirkungen, die im Zusammenhang mit dem Nikolaiviertel stattgefunden haben.
Unser zweiter Halt war die beeindruckende Nikolaikirche, deren beeindruckende Felssteine wahrscheinlich aus der Eiszeit stammen. Herr Prof. Dr. D. W. Schäche erklärte uns auch den Wappenbrunnen vor der Kirche, der anlässlich der 750-Jahr-Feier im Jahr 1987 errichtet wurde.
Danach besuchten wir das Denkmal des heiligen Georg oder auch bekannt als „Hl. Georg der Drachentöter”. Anschließend ging es zur Gerichtslaube, einem Restaurant mit köstlichem Essen. Um 13:25 Uhr begaben wir uns zum Eingang des Nikolaiviertels. Dort wurden weitere Informationen über das Viertel vermittelt, einschließlich der Farben, die während der Barockzeit für die Gebäude verwendet wurden.
Um 13:30 Uhr fand eine kleine Frage- und Antwortrunde statt, die bis 13:35 Uhr dauerte. Schließlich verabschiedeten wir uns von Herrn Prof. Dr. D. W. Schäche und gingen getrennte Wege.
Letizia und Tala, 7–3
Am vereinbarten Treffpunkt in der Bornholmer Straße trafen wir uns mit Frau Bierbüße und Frau Kallies, dann sind wir mit der S25 Richtung Henningsdorf zur Station Eichborndamm gefahren. Das letzte Stück liefen wir zu Fuß zum Archiv.
Unser Ziel war es, mehr über die Funktionen und den Ablauf eines Archivs zu erfahren, sowie verschiedene Akten aus der Geschichte des Nikolaiviertels zu analysieren.
Zu Beginn klärten wir den grundlegenden Zweck eines Archivs. Frau Welzing-Bräutigam, eine sogenannte Archivarin und Mitarbeiterin des Archivs erklärte, dass ein Archiv eine Institution ist, die dazu dient, Dokumente und andere schriftliche Quellen aufzubewahren, zu organisieren und anderen Menschen zur Verfügung stellen.
Wir diskutierten auch den Ablauf, wie Dokumente gesammelt und geordnet werden.
Anschließend begannen wir unseren Rundgang durch das Archiv. Im ersten Raum, dem Zugangsmagazin, sahen wir eine Vielzahl an Kartons, die ausgewählte Archive enthielten. Diese wurden verpackt und gelagert.
Im zweiten Raum, den C‑Beständen, lag ein starker Geruch nach Altpapier in der Luft. Hier befanden sich Akten, darunter auch solche, die sich auf die deutsche Reichsbahn bezogen.
Der dritte Raum war der Lesesaal, der einer Bibliothek ähnelte. Hier durfte man kein einziges Geräusch auslassen, weil sich die Personen im Raum konzentrieren müssen.
Nach dem Rundgang durften wir uns einige der Akten genauer anschauen, um sie zu analysieren. Hierfür hatte Frau Welzing-Bräutigam aus dem ca. 53 km langen und ca. 3 Millionen Akten eine Auswahl zu unserem Projektthema – dem Nikolaiviertel bereitgelegt. Insbesondere interessierten wir uns für die Geschichte des Nikolaiviertels.
Schließlich berieten wir uns wieder mit Frau Bräutigam, um eine Zusammenfassung unserer Erfahrungen zu geben.
Abschließend gaben wir Frau Bräutigam unser Feedback.
Leo T. und Magnus, 7–3
Jährlich findet an unserer Schule in den letzten Tagen vor der Zeugnisausgabe die Projektwoche mit dem Sommerfest als Höhepunkt statt. Wir nutzten diese Zeit, um unser angestrebtes Projektergebnis fertigzustellen und zu präsentieren. Elf Schüler:innen arbeiteten intensiv an der Erstellung der digitalen Schnitzeljagd in der App Actionbound durch das Nikolaiviertel. Viele Informations- sowie Bildrecherchen, Fotos anfertigen und mehrere Testläufe waren u.a. Aufgaben, die es zu bewältigen galt. Und nicht nur das: Die Schüler:innen gestalteten auch unterschiedliche Flyer, um auf den Bound aufmerksam zu machen und ihn zu bewerben. Teamarbeit, Spaß, Motivation und Fleiß aller Beteiligten zahlten sich am Ende aus, denn wir sind sehr stolz auf unsere erbrachte Leistung!
Doch damit war die Arbeit nicht getan. Nebenbei planten wir die Gestaltung und die Aktivitäten an unserem denkmal aktiv-Stand während des Sommerfests. Neben Rätsel lösen, Dosen werfen und Bogen schießen konnte ein Nikolaiviertel-Memory gespielt oder einfach nur nett geplauscht werden. Der Höhepunkt dieses Abends war Frau Wesches Auftritt beim Denkmal-Spiele-Marathon, den sie erfolgreich meisterte. Und welchen Preis gewann sie? Die Denkmalplakette für unser Schulgebäude. Herzlichen Glückwunsch!
Unser Schulgelände steht als Gesamtanlage unter Denkmalschutz. Ludwig Hoffmanns Entwurfsteam konzipierte es 1899 und Georg Matzdorff stellte es 1902 fertig. Der damalige Stadtbaurat Ludwig Hoffmann ordnete die Gebäude (zentraler dreiflügeliger und viergeschossiger Schulbau mit Mansarddach, dreigeschossiges Lehrerwohnhaus westlich sowie eine zweigeschossige Turnhalle östlich) innerhalb einer acht Meter hohen Mauer an, um den Schulhof zur Straße hin abzuschirmen, wodurch nach Hoffmanns schriftlichen Äußerungen zufolge – eine „abgeschlossene, ernste, klosterähnliche Wirkung” erreicht werden solle.