…war das diesjährige Motto unseres SoR-Projekttages am 15.2.2018.
So vielfältig Vorurteile, Stereotype und „Schubladen“ sind, die wir manchen Menschen zuschreiben, so vielfältig und abwechslungsreich waren auch die Themen der Workshops und der Diskussionen in diesem Jahr.
In manchen wurden rassistische Denkweisen hinterfragt, so u.a. beim Thema Rassismus und Fußball durch die Schüler Jakob Bluhm, Lukas Raßloff und Andreas Friese aus der Klasse 11 oder in Yannick Bigalkes (Kl.12) Workshop rund um den Film „Wir sind jung, wir sind stark“ zu den fremdenfeindlichen Ausschreitungen von 1992 in Rostock oder bei Frau Redondo zum Film Leroy, der auf humorvolle Weise das Leben eines jungen schwarzen Berliners zeigt.
Zwei Schüler aus der 11. Klassen, Felix Tharau und Lukas Kunath, widmeten sich dem Erstarken rechten Gedankenguts anhand des Films „Er ist wieder da“. Die Situation in einigen osteuropäischen Ländern betrachtete sich die Gruppe Volodymyr Shcherbyna, H.G. Lerche und Gustav Klum (Kl.11). Um die Opfer fremdenfeindlicher Angriffe ging es in dem von Friederike Ott geführten Workshop zum Film „Aus dem Nichts“, der im Kiez-Kino b‑ware! in Friedrichshain gesehen und kontrovers diskutiert wurde. Antisemitismus in Deutschland und Europa im Zusammenhang mit einer umstrittenen Fernseh-Dokumentation wurde im Workshop von Denis Ossipov thematisiert.
Ein weiterer Schwerpunkt stellte die wachsende Islamfeindlichkeit in Deutschland dar, zu dem es angeregte Diskussionen in der Gruppe um das Team von ufuq e.V. gab. Andere Schüler:innen nahmen an einer Führung eines syrischen Geflüchteten in Neukölln und Kreuzberg teil, der von seiner Flucht und seinem Ankommen in Deutschland sprach. Im Rahmen des SoR-Tages ist zudem von Schülerinnen, hauptsächlich von Sofija Petrovic und Liane Nguyen, eine regelmäßige Begegnung mit jugendlichen Geflüchteten initiiert worden.
Zudem gab es erneut eine Kooperation mit dem Maxim-Gorki-Theater. In Vorbereitung auf den Besuch des Theaterstücks Roma-Armee nahmen Schüler:innen an einem Workshop teil, der u.a. von einem Roma-Schauspieler geleitet wurde.
In anderen Gruppen wurden Vorurteile allgemein diskutiert, u.a. im begeistert aufgenommenen Planspiel Monopolizien, der von unserer ehemaligen Praxissemesterstudentin Juliane Fischer durchgeführt wurde oder im Workshop von unserer ehemaligen Schülerin Maria Ursu, die sich neben ihrem Jurastudium die Zeit für uns nahm. Leben mit Autismus hieß das Thema eines weiteren Workshops, geleitet durch die Schülerin Katharina Lohse (Kl.12), die mit dem Verein Aspie e.V. zusammenarbeite.
Vielen Dank an alle Schüler:innen, die so viel Zeit investiert und Engagement gezeigt haben, um erneut einen Tag zu gestalten, der neue Denkansätze hervorgebracht hat bzw. Spaß am Diskutieren und Hinterfragen gemacht hat und den einen oder anderen Horizont erweitert hat. Großen Dank auch an Fr. Kallies, Fr. Hoffman und Fr. Danyel, die in ihren Klassen eigene Workshops durchgeführt haben. Unsere ehemalige Schülerin Lara Danyel unterstütze dabei die Kl. 5/1. Und last but not least großen Dank auch an Berta Fischer, ebenfalls eine ehemalige Schülerin, die das Poster erstellte und für die Fotos des Tages sich verantwortlich fühlte.
Das waren unsere diesjährigen Workshop-Leiter:innen, Felix Tharau, Lukas Kunath, Dennis Ossipov und Sofija Petrovic fehlen auf dem Bild.
I. Kumanoff