Anlässlich der bevorstehenden Europawahl, bei der unsere Oberstufenschülerinnen und ‑schüler zum ersten Mal wählen dürfen, fand heute in der Aula eine Podiumsdiskussion zum Thema „Zukunft Europa – Wie kann die Europäische Union Herausforderungen gemeinsam lösen?“ mit vier Politikerinnen und Politikern unterschiedlicher Couleur statt.
Podiumsdiskussionen in Schulen sind grundsätzlich eine spannende Sache, weil die Protagonisten komplexeste Themen für junge Menschen anschaulich darstellen müssen – ohne dass dabei die Substanz auf der Strecke bleibt; das muss man erstmal schaffen. Diesem Versuch, der Quadratur des europapolitischen Kreises, stellten sich heute in unserer prall gefüllten Aula folgende Politikerinnen und Politiker: Frederic Augustin (SPD), Anna Cavazzini (Grüne), Paul Couque (CDU) und Konstanze Kriese (Linke).
Die Diskutanten, die mit unterschiedlich großer Podiumserfahrung angereist waren, wurden nach einer kurzen Vorstellung zunächst nach der Bedeutung der EU für junge Menschen befragt. Schnell wurde dabei deutlich, wie grundlegend die europäische Ebene eingeschätzt wird und wie wertvoll Möglichkeiten wie Interrail und Erasmus sind.
Anschließend wurden die Auswirkungen des Ukrainekrieges und seine Folgen für Europa diskutiert. Auch wenn dabei unterschiedliche Akzente gesetzt wurden, z.B. in Bezug auf die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern, war man sich sehr einig, wie wichtig gemeinsames Handeln der EU ist, um Russland die Stirn bieten zu können.
Kontroverser ging es beim nächsten Thema zu, der europäischen Migrationspolitik. Doch obwohl das Thema exemplarisch für gesinnungs- und verantwortungsethische Vorstellungen ist, die üblicherweise aufeinanderprallen, zeigten sich die Protagonisten zwar durchaus klar in ihren Haltungen, aber angenehm besonnen und sachlich.
Im letzten Teil öffnete sich die Runde für Fragen der Schülerschaft, die per App gestellt und dort nach oben gevotet werden konnten, um dann von den Moderatoren gestellt zu werden. Dabei ging es etwa um Atomkraft oder die Gefahr, die von der AfD ausgehen könnte.
Ebenso souverän wie die Protagonisten der Diskussion agierte das Moderatorenduo aus Clara Peuker und Bela Brunner, das die Runde beeindruckend kenntnisreich und charmant von Thema zu Thema dirigierte.
Ein herzliches Dankeschön geht an die AG Europa, die alles auf die Beine gestellt und damit vermutlich für viele Erstwähler einen wichtigen Beitrag zur Meinungsbildung geleistet hat.
Alexander Buchholtz
Bilder: Thomas Grummt