Anlässlich des 35. Jahrestages der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls in diesem bzw. nächsten Jahr, fand in unserer Aula eine Pressekonferenz der Bundesstiftung Aufarbeitung statt, bei der unsere Schülerinnen und Schüler die von der Stiftung gestalteten Tafeln der Öffentlichkeit vorstellten.
Die Bundesstiftung Aufarbeitung hat den Auftrag, sich mit der Aufarbeitung der SED-Diktatur zu befassen. Dazu fördert sie Projekte, organisiert Veranstaltungen, erarbeitet Publikationen und gibt Bildungsmaterialien heraus. Neue Ausstellungstafeln zum Thema „Friedliche Revolution und Deutsche Einheit kompakt“ ergänzen nun die Bildungsarbeit der Stiftung. Weil diese als wichtiger Akteur und Impulsgeber im öffentlichen Diskurs wahrgenommen wird und ihre Arbeit in den Medien sehr präsent ist, wurden diese Tafeln heute im Rahmen einer Pressekonferenz der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.
Dazu hatte sich die Stiftung eine charmante Neuerung einfallen lassen: Warum das Unterrichtsmaterial nicht von den Jugendlichen vorstellen lassen, für die es entwickelt wurde? Und so fanden sich heute neben Vertretern der Stiftung und der Presse auch zwölf Schülerinnen und Schüler in unserer Aula ein, um die Tafeln zu erläutern.
Nach einleitenden Worten unserer Schulleiterin Frau Wesche und Frau Clara Marz, die die Ausstellung konzipiert hat, begann also die Vorstellung der sechs Tafeln durch unsere Hertzis. Dabei ging es nicht nur um deren Inhalt und Gestaltung, sondern auch um ihren möglichen Einsatz im Unterricht. Mitunter gab es auch konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge – Schüleraugen sehen eben manchmal anders. Gerade diese Perspektive interessierte die Plakatgestalter und Pressevertreter, sodass sich im Anschluss bei ausgezeichnetem Catering ein reger Austausch über die Erinnerungsarbeit, die Tafeln und ihren Nutzen für die Schulen entwickelte. Herr Dr. Ulrich Mählert, wissenschaftlicher Berater der Ausstellung, verwies dabei z.B. auf die Wahlen am Sonntag in Russland, denn gefälschte Wahlen waren 1989 einer der Startpunkte für die Protestbewegung, die schließlich im Fall der Mauer mündete.
Die anwesenden Pressevertreter des RBB und der Deutschen Welle interessierten sich dann auch besonders für die Einschätzung der Jugendlichen, inwieweit die Teilung und die Frage nach Ost und West heute überhaupt noch eine Rolle für sie spiele – Fragen, deren Beantwortung naturgemäß sehr individuell ausfiel.
Alexander Buchholtz