Mit Spannung und Vorfreude starten wir mit unserem neuen denkmal aktiv-Projekt mit dem Titel „Denkmalgeschützte Gebäude – gebaut für jetzt und morgen?”.
Und unsere Vorfreude ist diesmal gleich aus mehreren Gründen besonders groß: Wir dürfen unsere Schule als Vergleichsbau mit in unsere Untersuchungen einbeziehen und wir arbeiten verstärkt in unserem Schulprofil. Dazu haben wir fachliche Partner von der TU-Dresden und der Ruhr-Universität Bochum gewinnen können.
Eine erste Begehung der Untersuchungsobjekte hat bereits stattgefunden und erste Workshops mit den fachlichen Partnern und eine Exkursion sind bereits geplant. Alle Ereignisse können im Folgenden in unserer Dokumentation nachvollzogen werden.
Und wer Interesse an unseren Projekten der letzten Jahre und deren Ergebnisse hat, ist her(t)zlich eingeladen, diesem Link zu folgen: https://hhgym.de/projekte/denkmal-aktiv/
Erste Begehung zu den Untersuchungsobjekten
Nun ging es aber, für unsere Klasse sogar schon zum zweiten Mal seit der 7. Klasse, endlich los mit dem Projekt „denkmal aktiv”. Wir begaben uns in das bereits aus dem letzten Projekt bekannte Territorium, das Samariterviertel. Der Fokus liegt dieses Jahr auf fünf Untersuchungsobjekten. Darunter die Samariterkirche und auch unser eigenes Schulgebäude. Während der ersten Begehung notierten wir uns die Beschaffenheiten der einzelnen Gebäude und nahmen Schäden und Veränderungen, welche über die Zeit entstanden sind, genauestens unter die Lupe. Schäden, die uns häufiger aufgefallen sind, waren zum Beispiel Beschmierungen, Moos, Rost, aber auch Schäden durch Witterung oder Wasser. Im Unterricht besprachen wir dann unsere Ergebnisse und trugen sie in ein Padlet ein, auf welches wir noch öfters zurückgreifen werden, um bei Bedarf die vorhandenen Informationen zu nutzen, wie zum Beispiel für das Verfassen dieses Artikels oder neue Erkenntnisse zu ergänzen. Der Auftakt unseres Projekts war damit also getan. Wir haben eine Basis geschaffen, auf welcher wir über das ganze Schuljahr weiter aufbauen werden.
Starttreffen in Lorsch
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz lädt jedes Jahr alle beteiligten Projektleiter zu einem Starttreffen ein. An besonderen denkmalwürdigen Orten lernen wir neben anderen denkmal aktiv-Projekten Kulturschätze Deutschlands kennen. Dieses Jahr fand die Zusammenkunft in dem kleinen Örtchen Lorsch statt, welches zwischen Darmstadt und Worms liegt.
In dem überschaubaren, aber pittoresken Ort tagten wir in dem altehrwürdigem Sitzungssaal des Rathauses, welches sich in einem Fachwerkhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert befindet. Doch dieses Gebäude ist nicht die Hauptattraktion des Ortes sondern das nahe gelegene Kloster Lorsch mit einer Torhalle, auch Königshalle genannt, aus der Zeit der Karolinger (8. Jhd.).
Die Torhalle hat über die Jahrhunderte hinweg ihr ursprüngliches Aussehen bewahrt und erinnert an die vergangene Größe eines einst mächtigen Klosters und seiner weitgreifenden Verbindungen in der Welt. Da sie und die Überreste des Klosters zu den wenigen vorhandenen und zu den bedeutendsten Relikten vorromanischer Baukunst gehört, erkannte man sie 1991 als UNESCO-Welterbe an. Zudem beherbergte das Kloster Lorsch einst eine der größten Bibliotheken des Landes. Das dort entstandene Lorscher Arzneibuch aus dem 8. Jahrhundert gilt als Symbol für den Beginn der modernen Medizin und wurde daher in das UNESCO-Verzeichnis des Weltdokumentenerbes aufgenommen.
Mit diesem Hintergrund des Ortes bekamen wir eine interessante Führung zur Geschichte und Bedeutung des Kloster Lorschs und begaben uns auf eine kleine Zeitreise in die mittelalterliche Buchgestaltung, der Heilmittelherstellung und in das mittelalterliche Leben der einfachen Leute und Gutsherrenfamilien zu Zeiten Karls des Großen im nahegelegenem Freilichtmuseum Lauresham.
Mit vielen neuen Eindrücken, Impulsen und intensiven Austauschgesprächen mit den anderen Projektleiter:innen starteten wir, Frau Kallies und Frau Bierbüße, im Anschluss in unsere Herbstferien.
Workshop mit dem Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum
„Kleine Ursache – große Wirkung”
Was ist Feinstaub eigentlich? Wodurch entsteht Feinstaub? Wie kann ich ihn messen? Und wie hoch ist eigentlich die Feinstaubbelastung in unserer Umgebung? Diesen und anderen Fragen gingen wir Rahmen des Projekts „Kleine Ursache, große Wirkung?!“ mit praktischen Untersuchungen nach. Das Besondere an unserem Projekttag: Der Workshop ist ein Angebot des Alfried-Krupp-Schülerlabors der Ruhr-Universität Bochum. Nun ist Bochum nicht gleich um die Ecke oder einfach mit der S‑Bahn zu erreichen. Auch eine Mini-Klassenfahrt hätte zeitlich nicht gepasst. Daher führten wir unseren Projekttag teils online über eine Videokonferenz mit Herrn Dr. Strippel vom Schülerlabor durch. Das ganze Projektmaterial, u.a. 16 Senseboxen, wurde uns zuvor per Post in zwei großen Paketen geschickt. Im Laufe des Tages schalteten wir uns immer wieder in der Videokonferenz zusammen, um unsere Ergebnisse zu präsentieren und Fragen zu beantworten.
Doch worum ging es nun genau bei unsrem Workshop?
Zuerst mussten die Senseboxen einsatzbereit gemacht werden. D.h. die Sensoren für Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Feinstaub zusammenstecken, entsprechend programmieren und schließlich auch Messungen durchführen. Im Übrigen sind die Feinstaubbelastungen erfreulicherweise in der Nähe unser Jugend forscht-Belüftungsrohre im Klassenzimmer weitaus niedriger.
Anschließend führten wir verschiedene Modellexperimente zur Entstehung von Feinstaub im Chemielabor durch. Schließlich waren wir auch außerhalb des Schulgebäudes unterwegs, um das, was wir in denExperimenten geübt hatten, nun in der wirklichen Welt zu erproben. So verglichen wir u.a. die Werte an der Frankfurter Allee mit denen am Schulteich. Unsere Erkenntnisse: 1. Was so ein paar Pflanzen ausmachen… 2. Immer wieder lüften und die Räume feucht wischen kann definitiv nicht schaden. 3. Auch wenn wir nicht in Bochum waren, hatten wir alle einen spannenden, tollen Tag. Vielen Dank an der Stelle, an Dr. Christian Strippel und dem Alfried-Krupp-Schülerlabor in Bochum. 😊
Fotografische Gipslandschaften
Ein Baustoff, der immer wieder verwendet wird, ist Gips.
Welche Eigenschaften hat Gips und was kann man alles damit machen? Wir begaben uns auf eine kreative Gestaltungsreise. In einem ersten Versuch veränderten wir die Oberflächenstruktur des Gipspulvers und setzten es ins rechte Licht.
Organische Architekturmodelle
Mini-Klassenfahrt nach Dresden ins DLR_School_Lab
Erfahrungsaustauschtreffen – Bielefeld existiert!
Nachdem das geklärt ist, kommen wir zu unserer Reise und unseren Erkenntnissen zum Erfahrungsaustauschtreffen von denkmal aktiv:
Nach der Ankunft am Donnerstag, dem 14.3.2024, fand eine eine kurze Vorstellungsrunde statt. Es gab viele Schüler:innen aus verschiedenen Schulen aus ganz Deutschland, die sich im Rahmen von denkmal aktiv beteiligen.
Am Freitag tauschten wir uns mit den anderen Teilnehmern darüber aus, was unser Ziel des Projektes ist, was wir im Rahmen des Projektes bereits gemacht haben und welche Erfolge und Erfahrungen wir dabei sammelten. Viele haben sich mit der Geschichte ihrer Stadt und der von Kirchen beschäftigt. Es gab auch ein ähnliches anderes Forschungsprojekt. Diese beschäftigt sich mit der Hydrophobie von Denkmälern.
Nach dem Austausch machten wir bei einer Führung durch die Stadt und durch das Historische Museum Bielefeld mit. Wir erfuhren viel über die Geschichte Bielefelds und über ausgewählte Gebäude. Auch viel über die frühere Textilindustrie, wie z.B. aus Flachs Stoff wird. Am Ende der Führung wurde uns der Papierdruck nähergebracht.
In der Freizeit tauschten wir uns mit anderen Teilnehmern aus und lernten uns kennen. Außerdem knüpften wir Kontakte für weitere denkmal aktiv-Projekte mit dem Ruhr-Gymnasium Witten.
Am Samstag, dem letzten Tag vom Erfahrungsaustauschtreffen, hatten wir noch einmal die Wahl zwischen drei Exkursionen. Wir entschieden uns für die Besichtigung der Altstadt. Es wurden uns Kirchen, versteckte Plätze und geschichtsträchtige Gebäude gezeigt. Z.B. das alte Dr. Oetker Haus, denn Dr. Oetker kommt aus Bielefeld. Auch das Tabakhaus mit seinen Verzierungen, das alte Rathaus und die historische Bibliothek des Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasiums Bielefeld wurden besichtigt.
Nach der Exkursion wurde das Projekt mit einem Feedbackgespräch für die Verantwortlichen abgerundet und die Abreise angetreten.
Im Rahmen des Austauschprojektes von denkmal aktiv haben wir drei sehr interessante und lehrreiche Tage verbracht. Wir haben viel über die Stadt Bielefeld gelernt und uns mit den anderen Teilnehmern des Projekts über deren und unsere Erfahrungen ausgetauscht.
Wir haben uns nicht nur gut mit denSchüler:innen der anderen Schulen verstanden, sondern auch Kontakte für zukünftige Projekte geknüpft.
Diese Reise war eine tolle Möglichkeit, sich mit Gleichinteressierten auszutauschen und Freundschaften zu schließen.
Wir haben die drei Tage mit Herrn Pankratov, Frau Braun und Herrn Koch sehr genossen und würden ähnliche Projekte und Möglichkeiten gerne begrüßen und annehmen. Einen Kritikpunkt möchten wir dennoch nennen: Uns fehlte an manchen Stellen der Bezug zu denkmal aktiv, sowohl zu chemischen und physikalischen Untersuchungen wie z.B. in unserem DBUgeförderten-Projekt als auch konkrete Arbeitsaufgaben.
Insgesamt war es eine tolle Zeit, die wir angenehm verbracht haben. So machen Projekte gleich viel mehr Spaß.
Es bleibt nun noch die eine Frage offen: Soltle man aktiv denken oder handelt es sich um aktive Denkmäler?
Darauf gibt es keine Antwort. Dies ist ein Mysterium genauso wie Bielefeld.
Emma Heuer; Lev Dymshits
Projekttag mit dem DLR_School_Lab Dresden II
Am 12.04.2024 führte die Klasse 9–1 im Rahmen des Projektes denkmal aktiv einen Projekttag in Begleitung des DLR School Lab Dresdens durch. Pünktlich um 9 Uhr startete unsere Klasse in einen ereignisreichen Tag. Zu Beginn klärte uns die uns bereits bekannte Janina Hahn mit einer Präsentation über verschiedene (Denkmal-)Schäden an Gebäuden durch Umwelteinflüsse sowie ihrer Vermeidung auf.
Im zweiten Teil bekamen wir die Experimente erklärt, nachdem wir uns in zwei Arbeitsgruppen eingeteilt hatten. Nach eineinhalb Stunden Experimentierphase zur Imprägnierungsmöglichkeiten von Baustoffen ging es für uns in eine wohlverdiente einstündige Pause.
Anschließend bekamen wir Wärmebildkameras überreicht und konnten die Wärmeabstrahlung der umliegenden Gebäude untersuchen.
Als wir auch die zweite Experimentierrunde zur Wärmekapazität abgeschlossen hatten, setzten wir uns noch einmal als Klasse zusammen, um die Ergebnisse der verschiedenen Experimente zu vergleichen und auszuwerten.
Wir stellten fest, dass beim Experimentieren doch so einiges schief gehen kann, da bei den Ergebnissen zur Messung der spezifischen Wärmekapizität die Werte doch sehr auseinander gingen, zwar hatten manche eine Abweichung von nur wenigen Prozenten, aber bei den meisten waren deutliche Unterschiede zu erkennen.
Insgesamt wurden wir alle um interessantes Wissen bereichert, hatten viel Spaß und konnten angenehm ins Wochenende starten.
Projektwoche
Zum Abschluss ließen wir das Projektjahr Revue passieren. Wir sichteten die Teilergebnisse und Erkenntnisse aus den diversen Workshops und Experimenten. Ziel war es, Informationsplakate zu gestalten. Glücklicherweise ergab sich eine Kooperation mit der Kunstprojektgruppe, die uns die Zeichnungen und Piktogramme für die Plakate anfertigten.
Die Ergebnisse seht ihr hier und im Original in der 3. Etage vor den Chemiefachräumen.