Mit „Verspätung“ kamen nun also rund 200 Teilnehmende, 50 Begleitpersonen und 150 Korrigierende sowie Jurymitglieder aus dem ganzen Bundesgebiet nach Berlin, um gemeinsam dieses Großereignis zu erleben.
Am Sonntagnachmittag kamen die Mannschaften der 16 Bundesländer sowie die Delegation deutscher Auslandsschulen nach und nach in Berlin an und trafen sich in der Jugendherberge am Ostkreuz, der Unterkunft für die kommenden Tage. Früher am Tag Ankommende hatten die Möglichkeit, vor dem Abendbrot mit einer Schnitzeljagd die Umgebung etwas genauer zu erkunden, wovon auch reichlich Gebrauch gemacht wurde. Das milde frühsommerliche Wetter lud anschließend ein, den Abend auf dem schönen Innenhof der Jugendherberge zu verbringen und in die Stimmung der Olympiade einzutauchen.
An den beiden Folgetagen, den Tagen mit den Wettbewerbsklausuren, klingelte der Wecker für die Teilnehmenden schon früh, schließlich gab es ab 6:30 Uhr Frühstück. Anschließend stand der Fußmarsch zum Immanuel-Kant-Gymnasium an, an dem die beiden Wettbewerbsklausuren geschrieben wurden. Aller Befürchtungen zum Trotz, angesichts der morgens immer etwas engeren Zeittaktung, kamen alle Mannschaften rechtzeitig in der Schule an und konnten pünktlich mit dem Wettbewerb starten.
Während die Teilnehmenden am Lösen ihrer Aufgaben tüftelten, gab es für die Korrigierenden die Möglichkeit, verschiedene Aspekte Berlins durch ein organisiertes Rahmenprogramm kennenzulernen. So gab es z. B. die Wahl zwischen einer Besichtigung des Bundestages, einer Führung durch Berliner Unterwelten, einem Besuch des Futuriums und der Archenhold-Sternwarte.
Eine ähnliche Auswahl bot sich an den Nachmittagen den Teilnehmenden, während es den Korrigierenden vorbehalten war, sich ihrerseits mit den Aufgaben auseinanderzusetzen in Form der Bewertung der Lösungen aller Teilnehmenden. Organisatorisch gelöst wurde das, indem die Klausurarbeiten mittags ins Heinrich-Hertz-Gymnasium gefahren wurden, wo dann die Korrektur erfolgte. Es war schön zu sehen, wie unser Gebäude nachmittags einen Raum bot für 150 erfahrene, mathematikbegeisterte Korrigierende aus ganz Deutschland.
Auch der Rest des Montages sollte für Teilnehmende und Korrigierende unterschiedlich verlaufen: Während die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Abend weitesgehend in der Jugendherberge bei verschiedenen Spielen verbrachten, die u. A. vom Känguruverein bereitgestellt wurden, gab es für alle Korrektorinnen und Korrektoren nach der Mitgliederversammlung in unserer Aula einen Empfang im James June, wo der Tag bei abermals fantastischem Wetter mit einem kühlen Glas Getränk und einem leckeren Berliner Buffet entspannt und langsam ausklingen konnte.
Demgegenüber fand am Dienstagnachmittag für alle, insofern sie nicht noch in der Korrektur „festhingen“, gemeinschaftlich der traditionelle Begegnungsabend statt. Als Ort für ein tolles Erlebnis und viel Gemeinschaft wurden die Räumlichkeiten der Alten Försterei in Köpenick gewählt, das Heimatstadion des 1. FC Union Berlin. Das Stadionfeeling, eine Führung in die heiligen inneren Räumlichkeiten, viele Spielemöglichkeiten wie Kickertische und eine Spielekonsole sowie ein tolles Burgerbuffet sorgten für ein absolutes Highlight der Bundesrunde.
Den Abschluss dieser Tage bildete am Mittwoch natürlich die Siegerehrung im Emil-Fischer-Saal der Humboldt-Universität Berlin. Der etwas ältere und mit viel Charme ausgestattete Hörsaal sorgte für eine besondere Atmosphäre. Inhaltlich konnten sich alle Anwesenden an einem Festvortrag von Prof. Dr. Dr. Günther Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin, mit dem Titel “Das Mädchen mit den Taschenrechnern“ erfreuen. Stimmungsvoll umrahmt wurde die Siegerehrung durch die Big Band des Hans-und-Hilde-Coppi-Gymnasiums. Die Auszeichnungen verliefen für unsere Berliner Olympioniken zudem sehr erfreulich: 9 Preise, davon 6 für Hertzis, sind eine tolle Bilanz, die durch einen Sonderpreis für eine besonders tolle Lösung eines Teilnehmers des Goethe-Gymnasiums noch gekrönt wurde.
Als letzte Stärkung vor der teilweise sehr weiten Heimreise einiger Mannschaften gab es dann ein Mittag in der Mensa Nord der HU, direkt neben dem Gebäude des Hörsaals.
4 Tage, die für viele schöne und unvergessliche Momente sorgten, liegen hinter uns allen und wir freuen uns, Teil einer sehr besonderen Bundesrunde der Mathematik-Olympiade gewesen zu sein.